E in StartUp erfolgreich am Markt zu etablieren ist eine Mammutaufgabe. Die zwei Gründer Robert Pilacek und Valentin Rosegger von „Viva Back“ haben 2016 diesen Schritt gewagt. Im Interview verraten sie, welche Stolpersteine sie meistern mussten und warum sie nicht auf externe Berater verzichten würden.

Können Sie uns kurz zusammenfassen, was Viva Back macht?

Viva Back ist ein tragbares Langzeit-Bewegungsmonitoring-System für Gesundheitsberufe. Durch die Anwendung können  Rückenbewegungen exakt und kontinuierlich gemessen und aufgezeichnet werden. Man kann es sich quasi als 24-Stunden-EKG für die Rückengesundheit vorstellen.

Die Bewegungsdaten liefern eine Entscheidungshilfe bei der Therapieplanung und Mitarbeitervorsorge. Zusätzlich hilft die Feedbackfunktion (Vibration bei einseitiger Belastung) sofort Verhaltensänderungen durchzuführen. Wir wollen mit unserem Produkt Gesundheitsberufe bei der Therapie unterstützen und MitarbeiterInnen-Vorsorge mit Fokus Rückengesundheit ermöglichen.

Dr. Robert Pilacek

Dr. Robert Pilacek, Gründer der VivaBack GmbH

Wie setzt sich euer Team zusammen und was ist euer beruflicher Hintergrund?

Wir, Robert Pilacek (Mediziner) und Valentin Rosegger (Physiotherapeut) sind die Gründer. Dazu kamen zwei Techniker  von der TU Wien sowie eine Praktikantin vom Technikum Wien.

Valentin Rosegger

Valentin Rosegger, Gründer der VivaBack GmbH

Wie seid Ihr auf diese Idee gekommen?

Die Idee wurde nach einer Fachtagung zum Thema Rückenschmerz geboren. Wir wollten etwas entwickeln, das die Rückengesundheit fördert und Langzeitschäden verhindert.

Was hat euch angetrieben?

Bewegung ist die empfohlene Therapie bei Rückenschmerzen. Wir wollen Rückenbewegungen im Alltag sichtbar machen um so Therapie und Prävention von Rückenschmerzen sinnvoll zu unterstützen.

Wie viel Zeit verging zwischen Ideenfindung und tatsächlicher Gründung?

Die Zeitspanne betrug rund 1 ½ Jahre.

Was hat sich als besondere Hürde herausgestellt und warum?

Die technische Umsetzung unserer Vision war nicht das leichteste. Es verlangt sehr viel Know-How in den Bereichen Technik, Algorithmik und Usability um so ein Produkt aus der Taufe zu heben.

Habt ihr euch Hilfe holen können? Wenn ja welche Stellen konnten euch besonders helfen?

In Österreich gibt es wirklich ein tolles Angebot für junge UnternehmerInnen und die Stimmung ist sehr gut. Wir sind sehr glücklich beim Business Incubator „Accent“ gelandet zu sein. Hier wurde der Grundstein gelegt. Viel Unterstützung haben wir auch vom Technologie- und Innovationspartner (TIP) des Landes NÖ und der niederösterreichischen Wirtschaftskammer bekommen. Auch unsere Kooperationen mit der Donauuniversität Krems und den Fachhochschulen St. Pölten und Wiener Neustadt bringen uns in unserer Entwicklung sehr weiter. Auf Bundesebene hilft uns die Zusammenarbeit mit dem aws i2 Business Angels Network und der FFG.

Wie sieht die Zukunft eures Business aus? Gibt es besondere Meilensteine und Ziele?

Neben der laufenden Entwicklung sind wir auf Investorensuche um die nächsten großen Schritte finanzieren zu können.

Werdet ihr auch in Zukunft noch Unterstützung brauchen oder beschränkte sich diese auf die Startphase?

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man gut beraten ist, auf Wissen von Außen zuzugreifen um dem eigenen Tunnelblick zu entgehen. Diese Unterstützung kann auch nach erfolgter Gründung nicht schaden.

Welche Tipps habt ihr für Jungunternehmer die kurz vor oder kurz nach der Gründung stehen?

Allen Gründern können wir nur raten dran zu bleiben, auch wenn es anfangs besonders schwer wirkt. Auf sein eigenes Können vertrauen und externe Hilfe hinzuziehen sind sicherlich gute Tipps.

Mehr Infos zu den Gründern und ihrem StartUp findest du unter: www.vivaback.com

Autor: Lukas Winter
Bilder:
© Fotolia | ZVG