G erade in einer Zeit, in der gute Nachrichten leider Seltenheitswert haben, braucht unser Land mehr denn je positive Signale und neue Wege. Es sind unsere jungen Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich als Mutmacher für die gesamte heimische Wirtschaft beweisen und für den ungebrochenen Unternehmergeist in Österreich stehen.
Österreichs Gründerszene ist und bleibt dynamisch – das beweisen die neuesten Daten: Die Zahl der Neugründungen ist auch 2016 wieder gestiegen – insgesamt wagten 29.074 Neugründerinnen und –gründer den Schritt in die Selbständigkeit.
Besonders erfreulich: Es gab im Vorjahr mit 44% ein All-Time-High beim Frauenanteil an den Gründungen. In diese Richtung soll es weitergehen: Ziel muss eine 50:50 Aufteilung sein.
Top sind unsere neu gegründeten Unternehmen bei der Überlebensdauer – auch im europäischen Vergleich. Nach fünf Jahren sind sieben von zehn neugegründeten Betrieben noch erfolgreich am Markt tätig. Mit ein Grund für dieses großartige Ergebnis ist die professionelle Unterstützung des Gründerservice der Wirtschaftskammern: der zentrale Ansprechpartner und One-Stop-Shop in Sachen Gründen. In den über 90 Standorten in ganz Österreich gab es 2016 über 254.400 Kontakte und 48.700 Beratungen – mehr denn je.
Bei aller Zuversicht – dürfen aber die Top-Performance unsere Gründerinnen und Gründer 2016 und die langsam aufkeimenden Wachstumszeichen der Konjunktur, nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach wie vor fordernde Zeiten für die Wirtschaft – und somit auch für Gründer und Jungunternehmer – vor uns liegen. In letzter Zeit konnten – nicht zuletzt auf Druck der Wirtschaftskammer – bereits etliche Verbesserungen auf den Weg gebracht werden, denken Sie nur an das Startup-Paket der Regierung mit der Risikokapitalprämie und Lohnnebenkostenförderungen oder der Senkung der Mindestbeitragsgrundlage.
Klar ist aber auch: Je besser die Rahmenbedingungen für unsere jungen Entrepreneure, desto mehr können diese den Wirtschaftsstandort insgesamt stärken. Deshalb fordern wir den Entfall der Lohnnebenkosten für die ersten drei Mitarbeiter in den ersten drei Jahren für alle Gründer. Ebenso wie Arbeitszeitflexibilisierung, Bürokratieabbau und die Einführung eines Beteiligungsfreibetrages von 100.000 Euro, um Risikokapital bereitstellen zu können.
Wir haben allen Grund, auf unser Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer stolz zu sein: Mit der besten Gründungs-Performance der vergangenen sechs Jahre und 112 Neugründungen pro Tag im Jahr 2016 sind sie Motor für Innovation und Wachstum, schaffen Arbeitsplätze und sichern so die Grundlage für Wohlstand und soziale Sicherheit in unserem Land. Mit ihrem Tatendrang, Ideen, neuen Produkten und Dienstleistungen bringen sie die notwendige Dynamik und Impulse auf den Markt und werden so zum Garant für langfristige Wirtschaftsstabilität.
Autor: Dr. Christoph Leitl
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