Beim Solution Jam, im Zuge des EYA 2019, wurden von jungen Europäern Lösungen zum Schwerpunkt Digitalisierung erarbeitet. Welches Anliegen das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (BMASGK) dabei hatte, erzählt Helena Guggenbichler, Chief Digital Officer (CDO).

Helena Guggenbichler

Helena Guggenbichler ist CDO beim BMASGK.

Sie haben im Rahmen des Solution Jam 2019 eine Fragestellung aus Ihrem Ministerium an eine Gruppe junger Europäer gestellt. Um welche Fragestellung/Themengebiet ging es und warum haben Sie sich für den Solution Jam für genau diese entschieden?

Die Fragestellung war, wie man die Akzeptanz der elektronischen Gesundheitsakte in der Ärzteschaft und bei Patientinnen und Patienten fördern kann.

Die elektronische Gesundheitsakte gibt es schon in einigen europäischen Ländern (inklusive Österreich, das hier ein Vorreiter war), in anderen wird sie gerade eingeführt und überall weiter verbessert. In den nordischen Ländern ist die Nutzung hoch, die anderen Staaten sehen sich aber häufig mit einer zögerlichen Akzeptanz konfrontiert. Nachdem die Europäische Union auch eine Interoperabilität der elektronischen Gesundheitsakte empfiehlt, ist eine flächendeckende Inbetriebnahme natürlich eine Voraussetzung dafür.

Ich habe mich daher für dieses Thema entschieden, weil es für alle europäischen Länder und damit auch für diese Gruppe interessant ist.

Mit welcher Erwartung gingen Sie in dieses Projekt in Bezug auf Ergebnisse aber auch in Bezug auf den Ablauf und die Interaktion mit jungen Menschen?

Für mich war voll allem spannend, Ideen und Erfahrungen aus anderen europäischen Ländern auszutauschen, in diesem Fall von Menschen, die auch eine bestimmte Außensicht einbringen können und nicht schon sehr lange im Gesundheitssystem arbeiten.

Welche Ergebnisse konnten in der Zusammenarbeit und im Brainstorming erarbeitet werden und erfüllten diese Ihre Erwartungen?

Wir haben zwei konkrete Vorschläge ausgearbeitet: einen im Bereich Patienteninformation / Kommunikation, einen im Bereich technische Erleichterung für die Ärzteschaft. Bei beiden Vorschlägen hat mir sehr gut gefallen, dass wirklich eine Unterstützung zur Verhaltensänderung geschaffen wird.  Solche Lösungen hatte ich mir erhofft.

Wie geht es nun mit Ihrem Projekt weiter und finden die Ergebnisse Beachtung innerhalb des Ministeriums bzw. der beteiligten Personen?

Die Ergebnisse wurden schon mit der zuständigen Sektionsleitung, der Gesundheit Österreich Gmbh und dem Dachverband der Sozialversicherung besprochen. Diese werden die Ergebnisse für ihre Arbeit mit der ELGA Gmbh verwenden.

Autorin: Isabella Auer
Bilder: Adobe Stock

Der Solution Jam:

Digitalisierung stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen, bietet aber auch zahlreiche Chancen. Mit der Solution Jam nutzen wir die Kreativität einer extrem diversen, hoch qualifizierten Gruppe junger europäischer Social Entrepreneurs und Change-Maker.

In interdisziplinären Teams werden neue Lösungsansätze zu den konkreten Fragen der „Challenger“ erarbeitet. 2019 wurde dieses Format vom BMASGK genauso genutzt wie von den 4Gamechangers, von SKIDATA, der Wirtschaftskammer Steiermark und dem ÖAMTC Jugend-Marketing.